
Meine Teilnahme (2013) beim Song-Coaching-Workshop mit Thomas Quast und Raymund Weber
Im November 2013 habe ich an einem Song Coaching Workshop des Bistums Münster teilnehmen dürfen. In einem kleinen Kreis hatten wir die Chance an ausgewählten eigenen Liedern unter Anleitung der beiden NGL-Komponisten/-Texter Thomas Quast und Raymund Weber zu arbeiten. Es ergab sich die Möglichkeit eigene Werke vorzustellen und die Kompositionen zu besprechen und mögliche ANregungen 'mit zu nehmen'. Hier folgend die offizielle Pressemitteilug des Bistums Münster:
Erfolgreicher Workshop: Bistum kann sich auf gute neue Lieder freuen
Handverlesen zu einer Art Meisterkurs trafen sich am Samstag (16. November 2013) fünf Texter und Komponisten aus dem gesamten Bistum in Münster.
Eingeladen hatte die musikalisch Kreativen, die mit eigenen modernen geistlichen Liedern über ihre Gemeinde hinaus bereits bekannt wurden, das Referat " Musik und Jugendkultur" im Bischöflichen Generalvikariat. Angeleitet von den bundesweit renommierten Kölner Referenten Raymund Weber (Text) und Thomas Quast (Komposition) erhielten die Teilnehmer Gelegenheit, sich und ihre Werke vorzustellen und an ihren Kompositionen zu arbeiten.
Im ersten Teil des Workshops wurden sprachliche und kompositorische Grundlagen vertieft. Fragen zu Form und Metrum, poetischer Sprache, Wort- Ton-Verhältnis u.v.m. zeigten, dass zu einem guten Text und einem stimmigen Lied mehr gehöre als ein gesungener Reim. So machte Referent Raymund Weber gleich zu Beginn deutlich, dass die Messlatte für neue geistliche Lieder recht hoch sei: Die besten Texter dieses Genres hätten sowohl eine theologische als auch eine germanistische Qualifikation, um angemessen Lebens- und Glaubensfragen in Wort und Lied zu bringen. Thomas Quast maß dem inspirierenden "Musenkuss" hohe Bedeutung zu, die neben dem soliden kompositorischen Handwerk unerlässlich für ein gutes Lied sei.
Mit dem entlastenden Hinweis "Wir sind alle keine Goethes" relativierte Weber ein wenig diese Messlatte, warb aber eindringlich für einen selbstkritischen und qualitativ hohen Anspruch an das eigene Schaffen: "Gebt euch nicht zu schnell mit dem eigenen Text zufrieden!" Das " Ringen um das gute Wort" sei mitunter ein langer und auch quälender Prozess, textliche Schnellschüsse und Massenware seien kontraproduktiv. Thomas Quast ergänzte diesen Aspekt mit dem Hinweis, er selber komponiere im Jahr maximal drei bis vier Lieder, die er dann noch einem langen Prüfungsprozess unterzöge. Er warb dafür, sich bewusst einen "kritischen Filter" einzubauen: Neben der eigenen Meinung sei es unerlässlich, sich Personen zu suchen, die eben nicht nur "alles toll fänden", sondern sich qualifiziert und kritisch mit dem Lied auseinandersetzten.
Im zweiten Teil wurden die einzelnen Kompositionen ausführlich besprochen. Beide Referenten betonten, dass alle eingereichten Lieder "Substanz" hätten. So fanden denn auch die kritischen Anmerkungen auf vergleichsweise hohem Niveau statt. Die Teilnehmer verließen den Workshop nach eigenem Bekunden bereichert und sind äußerst motiviert, die gewonnenen Erkenntnisse und Anregungen kreativ umzusetzen. Nach abschließender Einschätzung der beiden Referenten kann das Bistum sich auf gute neue Lieder aus der Feder der Teilnehmer freuen.
Text: Daniel Frinken
Kontakt: frinken(at)bistum-muenster.de